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Filmstill aus dem Film "The Time That Separates Us" von Parastoo Anoushahpour. Arme und Unterkörper von zwei Personen, die auf einer Klippe hocken. Ein Stift in der Hand, eine Tasche auf dem Boden, unten eine Autostraße und blaues Meer.
Parastoo Anoushahpour, THE TIME THAT SEPARATES US (Still) © Parastoo Anoushahpour

Mo 20.02.
13:30

Das Kurzfilmprogramm besteht aus den folgenden Filmen:

THE TIME THAT SEPARATES US
NO STRANGER AT ALL

Gesamtlänge ca. 75 Min.

  • Regie

    Parastoo Anoushahpour

  • Kanada / 2022
    35 Min. / OmeU

  • Originalsprache

    Arabisch, Englisch

The Time That Separates Us

Der Essayfilm umkreist die Geschichte von Lots Frau sowie die gleichnamigen mythologischen Stätten – antike Salzsteinformationen, die sich auf beiden Seiten einer umstrittenen Grenze am Toten Meer befinden. Geolog*innen vermuten, dass sie durch einen Vulkanausbruch unter Wasser entstanden, demselben Phänomen, das die historischen Städte Sodom und Gomorrha zerstörte. Gleichzeitig erzählt die biblische Version dieses geologischen Ereignisses von einer Gemeinschaft, die für ihre Abweichung von der sexuellen Norm bestraft wurde: Lots Frau hält sich nicht an die Bedingung ihrer Erlösung, schaut zurück, um die Zerstörung zu sehen, und erstarrt zur Salzsäule.
Im Verlauf des Films wird die Salzsäule zu einem Portal, durch das das heutige Jordan-Tal betrachtet werden kann. Ein Tal, das eine schwer militarisierte Grenze ebenso beherbergt wie komplexe touristische Infrastruktur und in dessen medial hochgradig aufbereitete politische Landschaft stigmatisierte Sphären von Begehren, Sexualität und Gender eingeschrieben sind. Das Drehbuch entstand in einer Reihe kollektiver Schreibübungen, die in der Nähe der Schauplätze des Films durchgeführt wurden. In diesem Prozess fand die Gruppe Wege über Geologie, Politik und Sexualität zu sprechen und eine Sprache zu nutzen, die sowohl die widersprüchliche Symbolik dieser Orte anerkennt als auch Bedeutungslücken zulässt, in denen Empathie und organische Intelligenz sich entfalten können.

  • Regie

    Sen Priya

  • Indien / 2022
    40 Min. / OmeU

  • Originalsprache

    Hindi, Urdu, Englisch

No Stranger at All

„Dieser Film hat sich seit 2020 über zwei Jahre hinweg entwickelt. Er entstand in Fragmenten und Intensitäten, entlang von Unruhe und Vorahnung, durch Umherstreifen und die Verweigerung zu verweilen. Der Film hat versucht, eine Sprache für und Wege durch die bizarren Verwerfungen sozialer und politischer Werte zu finden, die das Aufkommen des Faschismus in Indien und eine globale Pandemie hervorbrachten. Er hat darauf bestanden, zu den Dingen zu gehören, die sich dem Zerfall widersetzen. Die in Delhi gedrehten, unvollendeten Fiktionen erzählen von den Menschen, Orten und Protesten, die sich gegen die Sprache des Hasses stellen und sowohl die Trauer als auch die Euphorie der Stadt in sich aufnehmen. In ihnen finden sich die fortwährenden Echos einer gewaltvollen und prekären Gegenwart.
Die falschen Abschlüsse und fragilen Zusammenhänge in diesem Video ergeben einen Zeitstrahl der Stadt, der sich mit der Zeit des Videos überschneidet. Eine schemenhafte Ahnung eines Protagonisten wird spürbar, der das alles ‚verträumt‘: Ein Fremder, der – wie sich herausstellt – überhaupt kein Fremder ist.“ Priya Sen

Gefördert durch:

  • Logo des BKM (Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien)